Giardien sind keine Katastrophe

Immer wieder kommt es vor, dass ein Hund oder eine Katze von Giardien befallen ist.

 Giardien – Was ist das?

Giardien sind keine Bakterien, Viren oder Würmer, sondern Einzeller (einzellige Parasiten), die den Magen-Darm-Trakt befallen und bei Hunden und Katzen vor allem Durchfälle auslösen können. Die typischen Anzeichen einer Giardien-Infektion sind starker, wiederkehrender dünnbreiiger bis wässriger Durchfall. In einigen Fällen ist dieser leicht blutig, manchmal schaumig und/oder von Schleimspuren durchsetzt. Oder auch gelblich, dünnbreiig und faulig stinkend.

Zur Diagnose bringt man 3 Kotproben aus verschiedenen Ausscheidungen (Giardien werden nicht jedes Mal ausgeschieden) zum Tierarzt und lässt diese auf Giardien testen.

Giardien befinden sich in der Schweiz auf jeder Hundewiese. Sie können überall vorkommen, wo sich viele Hunde oder Katzen befinden! Giardien werden also nicht einfach aus dem Ausland mitgebracht, sondern kommen überall vor.

Viele Tiere leben problemlos ohne Durchfall mit Giardien.

Symptome, also Durchfall, zeigen in der Regel Tiere mit geschwächtem Immunsystem, also oft ältere oder junge Tiere. Auch Stress löst häufig die Symptome aus.

Was kann ich tun?

Lass Dich bei einem möglichen Giardien-Befall Deines Tieres nicht verunsichern. Giardien sind in der Regel mit dem Medikament Metronidazol gut behandelbar. Es gibt vereinzelt Fälle, die sich als hartnäckig erweisen und einer längeren Bekämpfung bedürfen.

Viele Tierärzte verschreiben zuerst Panacur, da Metronidazol ein Antibiotikum ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Panacur zu wenig wirkt und dann doch noch Metronidazol verabreicht werden muss. Wir empfehlen deshalb gleich von Anfang an mit Metronidazol zu behandeln.

Sind Giardien ansteckend ?

Ja, das sind sie. Man sagt, dass Giardien sogar hochansteckend seien. Meine Erfahrung ist eine andere: ich hatte 5 Hunde, davon war einer nachweislich mit Giardien befallen.  In der Regel soll man dann sämtliche Tiere, welche im gleichen Haushalt leben behandeln. Da ich den Tieren nicht gerne ohne definitiven Nachweis Medikamente verabreiche, liess ich die anderen vier Hunde zuerst testen. Alle waren negativ. Ich habe also nur den befallenen Hund behandelt und das war es dann.

Seither denke ich, dass auch hier gilt: Nur immungeschwächte Tiere sind hoch anfällig auf Ansteckungen. Aber natürlich kann sich auch ein anderes Tier mal anstecken, aber wie gesagt, eine Katastrophe ist das nicht.