Milton – Kuscheln ist Programm

Milton (ehem. Lewis) kam im August 2016 krank und unterernährt aus Bukov an.
 

«Milton hat sich richtig heftig in unsere Herzen eingeschlichen mit seinem fröhlichen Wesen, seiner überbordenden Freude und seiner ganz lieben Art.
Zu Monday ist Milton unglaublich lieb. Es geht ihr gar nicht gut und ich habe mich schweren Herzens dazu entschlossen, sie am nächste Woche einzuschläfern. Es ist meine Hoffnung, dass sie vorher freiwillig gehen kann. Wenn wir von einem Regenspaziergang nach Hause kommen, leckt Milton sie wieder trocken. Beim Spazierengehen (2x gehe ich mit beiden zusammen, 2x nur mit Milton) folgt sie Milton, der stolz sein rotes LED Halsband trägt. Das sieht sie auch jetzt noch, obwohl ihr anderes Auge nun auch eingetrübt ist.
Ich weiss nicht, wieviele Stunden Streicheleinheiten Milton täglich bekommt. Es müssen Stunden sein. Man kann ihm einfach nicht widerstehen. Die Idee, dass er nicht aufs Sofa und Bett darf, habe ich fallengelassen, ist er doch so eine schöne Wärmeflasche. Er darf aber schon nur eingeladen hochspringen, was er aber zum Teil geflissentlich vergisst :o). Vor kurzen kam ich nach Hause, mein Sohn hatte 4 Kinder eingeladen und sie waren alle am Gamen. Da aber nur 4 Konsolen da sind, hatte jeweils das 5. Kind Milton auf dem Schoss und streichelte ihn. Ich habe noch nie Kinder so freiwillig die Konsolen weitergeben sehen, wie an diesem Tag. Jeder wollte sowieso nur Milton.
Wo ich bin, ist Milton meist nicht weit. Wobei er es mittlerweile aushält, in seinem Bettchen zu liegen, wenn ich auf Toilette gehe. Bin ich weg, liegt er oben an der Treppe, bis ich zurückkomme und wartet. Am Samstag hat er den Vogel abgeschossen. Ich war mit ihm und meinem Mann im Dorf in einem Laden. Es wurde klar, dass wir das Auto brauchen würden, um den Transport zu machen. Ich wartete also im Laden, während mein Mann mit Milton nach Hause lief. Er liess Milton im Haus zurück und fuhr mit dem Auto wieder ins Dorf. Aber wer war vor ihm da? – Milton! Er musste sich durch ein Loch im Zaun gequetscht haben (er läuft sonst nicht mehr weg, weshalb ich mit Löcher stopfen aufgehört habe), und kam mich zielstrebig suchen. Zwar finde ich es gar nicht toll, dass Milton alleine unterwegs war, aber ich bin doch immer wieder von seiner Intelligenz beeindruckt.
Er lässt sich gut trainieren und zwar sehr schnell. Dass er es dann nicht macht, liegt daran, dass ihm dann einfach nicht danach ist. Er ist nämlich ein ganz freches Bürschchen und lotet erst einmal alles aus. Ich hatte bereits eine Einzelstunde Training mit ihm und die hat richtig viel gebracht. In zwei Wochen habe ich dann die zweite. 
Seine Transportbox mag er inzwischen auch und springt freiwillig rein (das liegt auch daran, dass er darin immer entweder eine der geliebten Hundspaghettis kriegt, oder aber einen Landi-Knochen. Beides heissersehnte Leckerbissen für unseren jungen Freund. Letztere klaut er auch gerne bei seiner Freundin Gina, einer Labradordame, die er beim Spazieren häufig trifft. In der Box schafft er es bereits nach Rüschlikon ohne zu erbrechen. Zürich erreichen wir leider nach wie vor noch nicht. Sobald wir das tun, kann ich ihn viel häufiger mitnehmen, was sehr schön sein wird. Er benimmt sich nämlich in Restaurants sehr sehr gut. Milton hat bereits 1.3 kg zugenommen, also über 10% seines Gewichtes. Seine Gaumen sind jetzt ein schönes rosa, und sein Körper sieht sehr schön aus. Seine Muskeln werden trainiert, wenn er mit anderen Hunden auf der Spielwiese herumtollt. Da ist er richtig schnell und agil.
Milton ist ein super Wachhund. Vor allem Männer mag er nicht so sehr (Stefan geht mittlerweile etwas). Sind Handwerker oder männliche Gäste im Haus, sitzt Milton in der Nähe und knurrt vorsichtshalber alle 10 Minuten, um sie an seine Präsenz zu erinnern. Und in meine Nähe kommen sollten sie auch besser nicht. Ganz schön eifersüchtig, der Kleene, auch oft Monday gegenüber, aber auch das wird besser und ich finde es schön, einen Hund zu haben, der so zuverlässig angibt und jedem Menschen im Garten oder Haus erst einmal Halt gebietet.
Kater Maxi wird nach wie vor kein Freund von Milton. Milton hat sich sehr gebessert, und rennt ihm nicht mehr so viel hinterher. Wir zwingen Maxi jetzt einfach mittlerweile zu seinem Glück: ab 8 Uhr abends ist er bei uns im Haus und muss sich halt ein Plätzchen suchen, was geht. So merkt er hoffentlich irgendwann einmal, dass es davon eigentlich genügende gibt.
Milton hilft mir sehr, mit dem nahenden Tod von Monday umzugehen. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, am Morgen von einer nassen Hundezunge geweckt zu werden, die mir Gesicht und zum Teil sogar Ohren wäscht. Die Freude, die er bei meinem Anblick (und ich an seinem!) habe, ist unbeschreiblich. Wir haben Milton richtig lieb und könnten uns ein Leben ohne ihn überhaupt nicht mehr vorstellen!»