Ein Altersheim für Katzen und Hunde
Lohnt sich denn das?
Oft werden wir gefragt ob es den Sinn macht so alten Tieren noch einen Besitzerwechsel zuzumuten.
Das können wir nur mit einem klaren JA beantworten.
Gerne möchten wir hier stellvertretend von Leila erzählen:
Leilas Besitzerin hatte über Jahre eine zunehmende Demenz. Leila hat sie begleitet bis die Besitzerin in eine Einrichtung wechseln musste. Es kam so wie bei vielen alten Tieren, sie wurde zum TA gebracht um sie einzuschläfern. Ein Sohn der Besitzerin suchte aber dann nach einem Platz und über Bekannte wurde er auf uns aufmerksam.

Wir konnten Leila beim TA abholen. Dieser meinte, das sei nur noch für ein paar Wochen. Leila war schon 13 Jahre alt, hatte starken Durchfall, furchtbare Zähne, an der rechten Schulter eine Fettgeschwulst so gross wie ein halber Fussball und konnte von der Tür der Praxis nicht bis zum Auto auf dem Parkplatz gehen so kraftlos war sie.
Aber Leila hat richtig auf geblüht. Der Durchfall war mit dem richtigen Futter schon bald vorbei. Die Fettgeschwulst (wegen der grossen Fläche inoperabel) störte sie überhaupt nicht und wenn wir unsere Truppe zum Spazieren bereit machten war Leila sofort auch an der Türe. Und die Strecken, die sie selbst gehen mochte wurden immer länger. Nach einem halben Jahr konnte sie gut eine Stunde mithalten!
Wir überlegten, ob wir das Gebiss von Leila sanieren lassen sollten. Sie hatte keine Schmerzen, hat sogar auf Büffelhautknochen rum gekaut. Also sahen wir erst mal davon ab weil das Narkoserisiko in ihrem Zustand doch erhöht war. Nach ein paar Monaten hatte sie dann aber einen Eiterzahn und musste den ziehen lassen. Und sie war nach nur einem halben Tag wieder so munter wie zuvor.
Leila wurde 17.5 Jahre alt, war also noch 4.5 Jahre bei uns und bis ein paar Tage vor ihrem Tod immer mit dabei.
Wie entstand die Idee?
Das Thema alte Tiere, welche ihren Lebensplatz verlieren, sei es weil die Besitzer ins Pflegeheim müssen, sterben oder auch andere Gründe, hat mich schon immer beschäftigt. Viele kommen ins Tierheim, sind dort völlig verloren, verzweifelt und verstehen die Welt nicht mehr. Ihre Aussichten auf einen Lebensplatz sind gering, kaum jemand möchte ein altes Tier adoptieren. Vor vielen Jahren habe ich in einem Schweizer Tierheim einen kleinen Hund erlebt, ich werde es nie vergessen, er war sein Leben lang immer mit seinem Fraueli zusammen bis dieses starb. Im Tierheim scharrte er fortwährend auf dem Betonboden um rauszukommen, er hatte immer offene Pfoten. Eines Tages starb er dann einsam im Heim.
So traurige Schicksale gibt es leider viele. Wir hatten schon lange die Idee ein Hospiz für alte und handicapierte Tiere, die keinen Lebensplatz mehr finden zu schaffen. Das in die Tat umzusetzen ist aber gar nicht so einfach. Es braucht Hospizeltern, ein Haus und Finanzen.
Die Umsetzung
Wir hatten das Glück in Jeanette Stegmann und ihrem Mann Andi kompetente und erfahrene Hospizeltern zu finden. Sie nehmen seit vielen Jahren immer wieder Tiere auf, die keine Aussicht auf ein Zuhause haben, sei es weil sie alt sind oder handicapiert.


Jeanette ist diplomierte Tierpflegerin EFZ und Rettungssanitäterin. Diese Fähigkeiten sind in der Betreuung alter und handicapierter Tiere natürlich sehr wichtig und wertvoll. Sie arbeitet als Rettungssanitäterin in der Nacht.
Andi unterstützt Jeanette tatkräftig und hat in all den Jahren ein grosses Wissen bezüglich Tierpflege und Verhalten erworben. Er arbeitet seit vielen Jahren bei der Post in der Abendzustellung. So ist er am Morgen für die Tiere da, wenn Jeanette nach dem Nachtdienst schläft.
Beide sind gerne in der Natur unterwegs, was natürlich die Hunde freut. Die weiteren Hobbys, lesen und Musik hören, wissen die Katzen zu schätzen.
Durch Jeanette und Andi ist liebevolle und fachkundige Rund um die Uhr -Betreuung garantiert.
Haus
Jeanette und Andi stellen ihr eigenes Haus unentgeltlich zur Verfügung. Die Tiere leben mit Familienanschluss. Katzen und Hunde haben einen sicher eingezäunten Garten zur Verfügung. Die Hunde freuen sich auch über die täglichen Spaziergänge.


Wir werden klein beginnen, mit wenigen Tieren, aber wir hoffen natürlich auf Glück, dass wir mit der Zeit eine grössere bezahlbare Liegenschaft mieten können und so das Hospiz vergrössern.
Finanzen
Wir hoffen, dass viele von Euch unsere Idee mittragen und uns mit Patenschaften helfen und unterstützen. Gerade ältere Tiere brauchen öfter den Tierarzt, was oft sehr teuer ist.
Hospizbewohner
Zur Zeit leben 2 Hunde und sieben Katzen im Hospiz Abesunne.
Gerne stellen wir Euch die Hospizbewohner mit ihrer Geschichte vor:
Bella
Die kleine Lakelandterrier-Dame, jg 2010, kam anfangs 2023 zu uns in Pflege weil sich die Besitzerin aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr um sie kümmern konnte. Es war vorgesehen, dass sie wieder zurück kann sobald es der Besitzerin besser geht. Leider kam es nicht dazu, die Besitzerin ist verstorben.

Bella hat sich sehr schnell in unsere Gruppe integriert und ist aus ihrer Sicht die Chefin im Haus wie es sich für einen Terrier so gehört.
Bella hatte im Sommer 2024 gesundheitliche Probleme und ist seither manchmal etwas unsicher auf den Beinen. Aber sie spaziert mit uns eine Stunde mit und wenn sie nicht mehr laufen mag, darf sie ins Wägeli einsteigen.
Maya
Sie ist ein erst vierjähriger Mudi und kein klassischer Fall. Maya wurde unserer TA vorgestellt zum impfen und Gesundheitscheck weil sie ins Tierheim sollte, da die Besitzer nicht zurecht kamen mit ihr.

Unsere TA fand, dass dieser Hund im Tierheim kaum mehr Chancen haben würde da es einen Beissvorfall gegeben hatte. Kurz zuvor musste diese Tierärztin unsere Rollihündin einschläfen. Deshalb wusste sie, dass wir einen Platz frei haben für einen „eigenen“ Hund. Es brauchte nicht viel Überredungskunst und so kam Maya vor kurzem zu uns.
Miri
Miris Besitzerin verstarb im Februar 2024. Miri mit Jahrgang 2006 war bereits eine Oma. Wir hatten kaum Hoffnung, dass sie noch einen Platz findet. Doch schon sehr bald hat sich für sie die Chance ergeben in ein neues Zuhause zu ziehen.


Leider hat es Miri da gar nicht gefallen. Sie brachte ihren Unmut mit Kratzen und Beissen zum Ausdruck und kam schon nach wenigen Tagen wieder zu uns zurück. Hier war sie wieder die Schmusekatze und so haben wir beschlossen, dass Miri für immer bleiben darf. .
Sie schläft recht viel, ist aber auch immer wieder auf einem Spaziergang im Garten anzu-treffen. Sie geniesst Streicheleinheiten, frisst gut und gerne und erfreut sich bester Gesundheit.
Filou
Filou,. Ca. Jahrgang 2011, wurde 2013 schwach, völlig abgemagert, kurz vor dem Hungertod in einem Schrebergarten gefunden. Die Finderin hat ihn im Tierheim abgeben. Dort wurde er kastriert und die Finderin wurde angerufen sie soll ihn wieder zurück in den Schrebergarten bringen. Filou immer noch beinmager, mit einem teilamputierten Schwanz und entzündeten Augen und der Winter stand vor der Türe, sollte er wirklich so wieder im Schrebergarten ausgesetzt werden ? Die Finderin suchte verzweifelt nach einer Lösung und kam auf Umwegen zu uns. So bekam Filou für den Winter ein zu Hause. Leider musste Filou auch noch ein Auge entfernt werden und wir suchten ein definitives Zuhause.

Aber Filou blieb den Menschen gegenüber immer sehr misstrauisch. Er lässt sich nicht anfassen und er markiert sein Revier, sprich das ganze Haus, grosszügig. Deshalb fand er nie ein zu Hause. Er geniesst seine Freiheit im Garten und die Wärme im Haus. Er hat sich Lilly und Timmeli angeschlossen und es kommt vor, dass alle drei miteinander kuscheln.
Aktuell hat er an der Nase eine Verletzung. Da das Einfangen und der Tierarztbesuch, der nur im Zwangskäfig und mit Narkose möglich ist, einen Riesenstress für Filou bedeuten würde, beschränken wir uns im Moment aufs Beobachten. Der Tierarzt wird nur im äussersten Notfall aufgesucht.
Filou hat bereits eine Patin. Die Finderin von damals unterstützt ihn seit damals.
Lilly
Lilly Jahrgang 2013 stammt aus einem Messihaushalt. Sie war noch eine kleine Kratzbürste als dieser geräumt wurde. Sie und Mäxli, ein ca. 6-jähriger Kater waren unzertrennlich. Sie mussten zusammenbleiben. Lillys Geschwister fanden alle ein Zuhause, Mäxlis Geschwister starben kurz nach der Räumung an Fip.


Schon bald fand sich auch ein Ehepaar das Lilly und Mäxli adoptierte. Leider kamen sie schon bald zurück. Der Kater machte viel kaputt und schrie oft laut und Lilli lebte nur unter den Möbeln.
Mit dieser Vorgeschichte fand sich leider kein Platz mehr für die zwei. Bis heute ist Lilly eine sehr zurückhaltende Katze geblieben. Nach dem Tod ihres älteren Kumpels Mäxli hat sie sich an Timmeli angeschlossen.
Timmeli
Timmeli hat ca. Jahrgang 2009. Auch er ist wie Lilli äusserst skeptisch was Zweibeiner angeht. Er wurde 2013 auf einem Bauernhof mit vielen anderen Katzen eingefangen und kastriert. Auf den Bauernhof zurück konnten leider nur drei. Die anderen wurden von der Organisation vermittelt, auch Timmeli. Nach einem halben Jahr haben die neuen Besitzer aufgegeben. Er lebte nur unter der Couch und hat tagelang nicht gefressen. Auch heute ist er immer noch am Liebsten im Garten. Er kommt mehrheitlich nur nachts rein wenn alles ruhig ist und kuschelt dann mit „seiner“ Lilli.

Kimi
Kimi, Jahrgang 2012, hatte 2015 einen Unfall und wurde von einem Tierarzt mit viel Aufwand wieder aufgepäppelt. Nach fast einem halben Jahr konnte er wieder nach Hause. Da er aber urininkontinent blieb und seine Blase regelmässig ausgedrückt werden muss brachten die Besitzer ihn zurück in die Praxis um ihn einzuschläfern. Der Tierarzt dachte nicht daran das Tier, das er so lange gepflegt hatte jetzt zu töten. Seine MPA stellte den Kontakt zu uns her und seither ist Kimi bei uns. Er ist ein grosser Schmusekater. Aber auch sehr aufwändig. In der Zwischenzeit kann er auch den Kot nicht mehr kontrollieren und da er oft Durchfall hat, läuft die Waschmaschine mehrmals täglich und überall im Haus liegen Frottétücher damit Couch, Bett, Stuhl ect. nicht unter den Hinterlassenschaften unbrauchbar werden. Und trotzdem riecht es bei uns oft nicht nach Veilchen.

Balou
Balou und sein Bruder Boyar wurden in der Slowakei verletzt aufgefunden. Beiden musste der Schwanz amputiert werden. Als Folge der Operation blieb eine partielle Blasenlähmung zurück. Beide lebten in Hundeboxen ohne Aussicht auf weitere medizinische Versorgung oder Vermittlung. Wir wollten den Beiden eine Chance auf optimale medizinische Behandlung und damit auf ein artgerechtes Leben geben und so durften die beiden verschmusten Kater in die Schweiz reisen. Boyar konnte mit Medikamenten gegen seine Inkontinenz geholfen werden und er fand einen wunderschönen Lebensplatz bei tollen Menschen obwohl er lebenslänglich Medikamente braucht und erst noch Felv positiv ist.


Bei Balou war die Lage leider anders. Wir haben alles versucht, aber dem liebenswerten Kater kann nicht geholfen werden. Er wird sein Leben lang inkontinent bleiben und das bedeutet, keine Chance auf einen Lebensplatz. Wir haben uns gefragt, müssen wir jetzt diesen lebensfrohen Kater wirklich einschläfern lassen ? Wir haben es nicht übers Herz gebracht und haben Jeanette gefragt. Sie und Andi haben sofort zugesagt Balou einen Lebensplatz zu schenken. Und so gab es für den herzigen Kater doch noch ein Happy End.
Nach wenigen Tagen durfte er umziehen und alle, Menschen und Katzen sind begeistert von seinem liebenswerten, sozialen Charakter.
Wie Ihr uns unterstützen könnt:
Übernehmt eine Patenschaft oder Teilpatenschaft für eines der Tiere. Eine Patenschaft für eine Katze beläuft sich auf 100 Franken pro Monat, eine für Hunde auf 200 Franken. Damit werden die Unterhaltskosten (ohne allfällige Tierarztkosten) für dieses Tier gedeckt. Es können auch Teilpatenschaften übernommen werden um ein Tier zu unterstützen. Alle Paten erhalten eine Patenschaftsurkunde, regelmässig Berichte wie es ihrem Schützling geht und es wird jährlich ein Patentag vor Ort stattfinden
Wir suchen Menschen, welche die Hospizeltern einmal im Monat entlasten. Ihr könnt euch gerne über das Kontaktformular melden.
Unser Spendenkonto:
Haupt-Konto: CH13 8080 8007 0705 6170 0
Katzen-Konto: CH67 8080 8009 1305 1248 0
Konto lautend auf:
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