Benji wurde von unserer Abendsonne aufgenommen, da er nach einem Unfall eine aufwendige Rehabilitation brauchte (Physiotherapie, Infrarotbestrahlung) und seine Besitzerin selber vor einer OP stand und dies nicht leisten konnte. Die Abendsonne hat Grossartiges geleistet. Benji von dem man nicht wusste ob er zusätzlich noch den Schwanz amputieren muss oder inkontinent bleiben wird, ist wieder ganz gesund und darf morgen nach Hause.
Hier die wunderschöne Geschichte von Benji, aufgeschrieben von seiner Besitzerin.
Benji – die Geschichte eines Schicksals
Am 14. Mai 2025 brach unsere Welt auseinander… Nach einem langen Arbeitstag stellte ich meinen Stromer an seinen Platz und begab mich in den Garten, wo unsere Nachbarn und Freunde in einer geselligen Runde den Frühlingsabend genossen. Am anderen Ende unseres grosszügigen Gartens lag Benji unter dem buschigen Haselstrauch und schien den Schatten zu geniessen. Irritiert, dass Benji nicht sofort aufstand um mich zu begrüssen, rief ich seinen Namen und als er sich immer noch nicht erhob, begab ich mich bereits leicht besorgt zu ihm. Benji blickte zu mir auf, blieb aber weiterhin liegen, was mich dazu veranlasste, unter den Strauch zu kriechen und ihn zu streicheln. Sofort fiel mir auf, dass Benji mit den Hinterläufen auffällig flach auf dem Boden lag, Becken und Beine fühlten sich kalt an. Beim Versuch, Benji nach vorne zu ziehen, fing er schmerzerfüllt an zu schreien, was meinen Anfangsverdacht umgehend bestätigte, dass der junge Kater verletzt sein musste. Ich rief um Hilfe, was die gesellige Runde aufspringen liess. Mike, mein Lebenspartner, holte die Transportbox, während dem ich das nahegelegene Tierspital über den Notfall informierte. Benji liess sich widerstandslos, aber unter Schmerzen, in die Transportbox hieven und 10 min später trafen wir im Notfall des Tierspitals in Bern ein, wo bereits eine Notfallcrew wartete und Benji sofort in Empfang nahm. Und von nun an fingen das Bangen und Warten an, was so manch Tierbesitzer aus eigener leiden Erfahrung nur zu gut kennt.
Aber nun von Anfang an… Benji, der ursprünglich Ivan hiess und mit der unglücklichen Namenswahl einfach keine Adoptivfamilie zu finden schien, kam erst im August 2024 zu uns, nachdem wir unseren Seelenkater Babas über die Regenbogenbrücke hatten gehen lassen müssen. Pina, das jüngere Streunermädchen aus Spanien und beste Freundin von Babas, war plötzlich alleine und zeigte auffällig, dass sie ihren Katzenmann vermisste. Somit entschieden wir uns, einer gestrandeten Katzenseele ein Zuhause anzubieten. Ein Kater aus dem Tierheim sollte es sein, sozial mit anderen Katzen, Alter grundsätzlich egal aber bitte kein Kitten mehr. Im Angebot für den zukünftigen Partner für Pina stand ein Zweifamilienhaus mit grosszügigem Garten an verkehrsarmer Strasse in einem ruhigen Agglomerationsdorf rund um Bern inkl. Anschluss an die Nachbarsfamilie im ersten Stock, deren Balkon sogar über eine Katzentreppe jederzeit zu erreichen ist. Wir, zwei Doppelverdiener ohne Kinder, zwar 100 % arbeitstätig, würden dem Neuankömmling alles bieten, was ein Kater sich nur wünschen kann.
Beim Durchstöbern der Kleinanzeigen im Internet stiess ich auf das Bild von «Ivan» (später Benji), der irgendwie hilflos und verpeilt in die Kamera blickte und von «Hilf dem Tier» vermittelt wurde. Im Beschrieb wurde erwähnt, dass der junge Kater als Katzenwelpe in sehr schlechtem Zustand auf den Strassen der Slowakei aufgegriffen und anschliessend bei einem Tierarzt aufgepäppelt wurde. Anschliessend wurde der Kater einer lokalen Tierhilfsorganisation übergeben, die ihn nach weiteren Monaten in einem Heim schliesslich in die Schweiz weiterschicken konnte. Er sollte es sein und so nahmen wir Kontakt auf mit Corinne Brunner, die uns erklärte, dass der Kater bei Jeanette und Andi in der Pension Abendsonne auf seine Familie warte. Eins müssten wir aber noch wissen, Ivan oder eben Benji habe irgendein Problem mit seinem Sehvermögen. Er stosse immer wieder an Gegenstände und zeige sich ungeschickt. Die Kontrollen beim Tierarzt hätten jedoch keine Hinweise zu irgendwelchen Erkrankungen ergeben, Benji sei halt einfach ein Phänomen. Am besten sollten wir uns doch mit der Pension Abendsonne absprechen, ob Benji zu uns passen könnte. Dieser Aufforderung kamen wir selbstverständlich nach und so fuhren wir am 21. Juli 2024 nach Waltenschwil in die Pension, wo wir Jeanette und Andi kennen lernen durften, die ihr Leben und Zuhause der Pflege von behinderten, alten oder sonst schwer vermittelbaren Tieren mit grösster Hingabe verschrieben haben. Benji schwirrte im Garten umher und liess sich sofort streicheln und auch herumtragen. Nervös war er und schien immer noch von all den Eindrücken in seinem vorübergehenden Zuhause ein bisschen überfordert zu sein. Beim Spielen zeigte sich dann, was uns Corinne versucht hatte zu erklären. Obwohl aufmerksam und an allem interessiert, griff er beim Jagen der Federangel einfach immer daneben. Fast so, als verpasse er einfach den richtigen Zeitpunkt. Jeanette konnte sich auch nicht erklären, woran es liegen könnte, versicherte uns aber ebenfalls, dass der Kater eigentlich gesund und einfach sehr unbeholfen ist. Zu diesem Zeitpunkt dachten wir einfach, dass er wohl doch eine Einschränkung des Sehvermögens hat, vielleicht war er ja einfach nur weitsichtig und hatte mit dem Erfassen von kurzen Distanzen seine Schwierigkeiten. Auf jeden Fall sollte er seine Chance erhalten und bei uns einziehen.
Die Eingewöhnungszeit und Vergesellschaftung mit der Hausherrin Pina verlief eigentlich so, wie es wohl in der Regel abzulaufen hat. Vorsichtiges Beschnuppern lassen nach dem zur Ruhekommenlassen in einem Katzenzimmer nur für Benji, gelegentliches Fauchen gepaart mit Interesse und schliesslich der Akzeptanz vor Allem durch Pina, dass nun wieder eine zweite Katze eingezogen ist. Benji selber zeigte sich eher unbeholfen in der Begegnung mit Pina und konnte sich aus der zu Beginn ablehnenden Haltung der Kätzin keinen Reim drauf machen. Vielleicht lag das auch einfach an seiner ungestümen Art – man läuft nicht einfach auf fremde Katzen zu und schnuppert daran.
Nach zwei Wochen durfte Benji dann zum ersten Mal nach draussen. Der Garten war mit einem niedrigen Zaun noch umfriedet, da der verstorbene Babas blind war und so seinen Lebensabend draussen noch geniessen durfte. Für Pina war der niedrige Zaun kein Problem, sie hüpfte einfach drüber, wenn sie weiter weg wollte oder balancierte in gewohnter Katzeneleganz auf dem hölzernen Jägerzaun zum Nachbarsgrundstück. Für Benji wurde der Garten zu seinem persönlichen Highlight! Es gab so vieles zu entdecken, zu beschnuppern und zu jagen! Dabei taten es ihm vor Allem Insekten aller Art an, die kleinen herumsurrenden Objekte beflügelten seinen Spieltrieb. Mit Pina verstand er sich zunehmend besser und die beiden entwickelten eine Tierfreundschaft, bei der es teilweise auch etwas ruppig zu und her ging. Benji ist in seinem Spielverhalten ziemlich grob und auch einiges grösser als die zierliche, dafür rundliche Pina. Pina hingegen verfügt einiges mehr an Erfahrung und ist ein kleiner Kugelblitz. Um den deutlich grösseren Benji zu bezwingen hat sie sich eine eigene Technik zugelegt, welche zu nahezu hundert Prozent von Erfolg gekrönt ist. Mit einem Sprung an den Kopf und dazu einer Drehbewegung ringt sie Benji auf den Rücken und fixiert ihn mit ihrem Körpergewicht. Es ist ein klassischer Kopfdrehgriff aus dem Kampfsport und Benji lässt sich immer wieder davon überraschen. Vielleicht liegt es aber einfach auch an seiner Tolpatschigkeit, dass der Griff einfach immer wieder funktioniert. Die von Anfang an beobachteten Koordinationsschwierigkeiten bestätigten sich bei Benji eigentlich täglich. Anfänglich war er nicht einmal in der Lage auf einen Stuhl zu hüpfen, geschweige denn irgendwelche Kletteraktionen durchzuführen. Uns schien, dass Benji auch der einzige Vertreter seiner Gattung ist, der bei einem Sturz nicht auf allen Vieren landet, sondern umfällt wie ein Sack Reis. Benji fiel überall runter… Vom Sofa, vom Tisch, vom Stuhl, vom Zaun. Er stolperte über Schwellen, lief gegen die Möbel und unsere Gäste und verfehlte sogar das Futter.
Mit der Zeit schien er jedoch an Geschicklichkeit zu gewinnen. Zunehmend gelang es ihm auf dem Jägerzaun zu balancieren, Hindernisse zu überspringen und sogar die Katzentreppe zu den Nachbarn sicher zu erklimmen. Der Zaun war nicht mehr nötig, da er unterdessen einfach drüberspringen konnte. Er freundete sich mit den anderen Katzen in der Nachbarschaft an und bediente uns täglich mehrfach mit seinen Jagderfolgen, wobei diese vor Allem aus Tannzapfen, Käserändern, abgenagten Knochen, Zweigen, Haselnüssen und Insekten bestanden. Seine Tolpatschigkeit hatte er zwar noch nicht ganz abgelegt, was sich vor Allem darin zeigte, dass unsere Gäste manchmal noch überrannt wurden. Benji hatte sich aber zu einem lebhaften, verspielten, menschenbezogenen, jungen Kater entwickelt, der nach einem schweren Start das beste Leben genoss, das möglich war. Unterdessen vertreten wir die These, dass Benji aufgrund seiner Fundsituation als kranker Welpe gar nie die Prägephase mit seiner Mutter und den Geschwistern erleben durfte und schlichtweg seine Kindheit in Boxen und in Tierheimen verbracht hat. Erst durch das Herumtollen mit Pina konnte er seine koordinativen Fähigkeiten entwickeln und auch den Umgang mit anderen Katzen erlernen. Dies zeigt sich im Weiteren auch darin, dass er gewisse Verhaltensweisen von Pina kopiert hat, wie das Trinken aus Giesskannen. Benji ist zwar immer noch etwas verpeilt, eine Sehbehinderung oder andere Einschränkung kann jedoch definitiv ausgeschlossen werden.
Und dann kam dieser Tag… der 14.05.2025, als Benji von einer Sekunde auf die andere aus seinem Paradies gerissen wurde. Wahrscheinlich ein Rollerfahrer, ein jugendlicher Halbstarker, der in letzter Zeit mit seinem neu errungenen Gefährt mit angeklebten «L» rücksichtslos durch die Nachbarschaft rast und in unserem ruhigen Quartier negativ auffällt. Unfälle passieren, einige können durch Verhaltensweisen vermieden werden, unverzeihlich ist aber das Davonfahren und verletzte Lebewesen ihrem Leiden zu überlassen.
Benji litt unfallbedingt unter sehr grossen Schmerzen und das Spital setzte zunächst mit der Schmerztherapie an. Ziemlich bald erfuhren wir, dass Benji stabil zwar ist, der Verletzungsgrad am Hinterleib jedoch erst nach ein paar Tagen und vielen weiteren Untersuchungen vollumfänglich erfasst werden könne. Für uns war klar, dass wir Benji nicht einfach aufgeben werden, so lange die Chancen auf den Wiedergewinn eines lebenswerten Daseins bestanden. Schliesslich wurde die Diagnose gestellt: Das Iliosakralgelenk, also die unterste Verbindung zwischen der Wirbelsäule und dem Becken, war beidseitig ausgerenkt. Zudem hatte die Blase einen ziemlichen Schlag abbekommen und der Schwanz war ruptiert. Man hoffe, das Iliosakralgelenk (ISG) konservativ wieder einrenken zu können, um somit die Operation umgehen zu können. Was den Schwanzabriss anbelange, könne man nur auf eine selbständige Erholung der Nervenenden hoffen, allerdings seien die Chancen dazu erfahrungsgemäss eher gering. Der Schwanz werde wohl gelähmt bleiben. Mit einem Schwanzabriss einhergehend bestehe leider auch das grosse Risiko, dass Benji die Harnblase nicht mehr kontrollieren könne und diese somit täglich mehrmals massiert werden müsse, um den Harn lösen zu können. Als weiteres Risiko könne auch eine Inkontinenz auftreten, je nachdem, wo und wie stark die Nervenenden eben beschädigt wurden. Beides Aussichten, die uns vor unüberwindbare Hürden stellte, da wir als Arbeitstätige Benji eine solche Pflege einfach nicht anbieten konnten. Zudem stand bei mir just auch noch eine Operation am Meniskus bevor! Völlig aufgelöst rief ich Jeanette Stegmann vom Projekt Abendsonne an und schilderte ihr unter Tränen unser Dilemma. Gleichzeitig plagten mich Schuldgefühle, weil ich Benji nicht hatte schützen können und sein Leben auf einmal auf Messers Schneide stand! Jeannette hörte mir geduldig zu und ohne zu zögern, bot sie mir an, dass Benji doch einfach zu ihnen kommen könne. Egal wie sich Benji erholen würde, er könne die notwendige Boxenruhe bei ihnen verbringen und im schlimmsten Falle käme er halt einfach zu ihnen zurück. Unter ihren Pensionären seien schon zwei Katzen mit Harnverhalt und eine mit Inkontinenz, das sei gar kein Problem. Jeanette’s Worte weckten Hoffnung in uns und eröffnete einen Plan B in dieser für uns ausweglosen Situation. Benji’s Zukunft war gesichert! Wenn er es schaffen sollte, dann würde er wieder nach Hause kommen und falls eine Behinderung zurückbleiben sollte, dann würde die Pension Abendsonne sein neuer Lebensplatz werden.
Die folgenden neun Tage verblieb Benji auf der Intensivpflegestation des Tierspitals. Seitens Ärzte und Pflegepersonal wurden wir regelmässig über den aktuellen Zustand informiert. An dieser Stelle darf ein grosser Dank an das Personal ausgesprochen werden, welches Benji mit viel Liebe umsorgte und uns als Tierhalter mit viel Empathie begegnete. In diesen hektischen und auf Profit ausgerichteten Zeiten keine Selbstverständlichkeit mehr, zumal das Tierspital als Ausbildungsstätte der Universität viele Studierende beschäftigt. Glücklicherweise liess sich nach ein paar Tagen das ISG konservativ wieder einrenken und eine Operation konnte vermieden werden. Benji litt weiterhin unter grossen Schmerzen und erhielt starke Medikamente auf der Intensivpflegestation. Für uns war dies die erste Erfahrung auf einer Intensivpflegestation in einem Tierspital, welche im Grundsatz genau gleich wie in der Humanabteilung funktioniert. Das Personal betreut seine schwer kranken Patienten 1 zu 1 während 24 Stunden. Ein ständiges Piepsen und Surren, begleitet von einem gelegentlichen Alarmton durchdringt das hektische Treiben auf der Station. Die tierischen Patienten beklagen ihre Situation zwischendurch mit einem klagenden Miauen.
Nach neun Tagen wurde Benji entlassen. Für die nächsten vier bis sechs Wochen hatte Benji strikte Boxenruhe verschrieben bekommen, ausserdem Physiotherapie mit gezielter Bewegungstherapie. Jeanette und Andi hatten sich auf die Ankunft von Benji vorbereitet und ihm eine sichere Box mit Katzenkistchen und wenig Auslauf vorbereitet. Mit einer enormen Aufopferungsbereitschaft, Geduld und Liebe sollte das Paar Benji die nächsten Wochen umsorgen, pflegen und therapieren. Eine befreundete Tierärztin und Physiotherapeutin übernahm die Physiostunden und Jeanette mietete sich ein Infrarotgerät um die Regeneration zu fördern. Jeanette dokumentierte den Fortschritt regelmässig und liess mir die kurzen Videosequenzen mit Informationen zu seiner Genesung per WhatsApp zukommen. Anfänglich trieben mir die Bilder Tränen in die Augen. Zu sehen, wie der lebensfrohe Benji seine Hinterbeinchen beim Laufen verhedderte erinnerte mich immer wieder daran, wie einschneidend der Unfall für den jungen Kater war. Umso glücklicher hingegen machte uns die Berichterstattung über seine Fortschritte! So war er schon vom ersten Tag an in der Lage, selbständig und kontrolliert Urin abzusetzen, was den Wendepunkt für uns bedeutete! Denn dies sollte garantieren, dass Benji wieder nach Hause kommen könnte! Benji, der es langsam leid war in einer Box leben zu müssen, gewann nun täglich an Kraft und Koordination. Endlich durfte er raus in den Garten und seinen Geist und Instinkt wieder beleben! An Blumen zu schnuppern, den Kleinstlebewesen zuzuschauen und neue Gerüche aufzunehmen, wirkten wie ein Motivationsschub und sogar das Schwänzchen zeigte plötzlich am Ansatz Reaktion und Tiefenempfinden! Es bestand also unterdessen mehr als nur der Funke einer Chance, dass sich zumindest ein Teil des Schwanzes soweit regenieren könnte, dass vielleicht nur eine Teilamputation notwendig werden würde! Alleine dies wäre schon ein kleines Wunder!
Einen Tag nach der Sommersonnenwende, am 22. Juni 2025, schrieb uns Jeanette schliesslich, dass Benji den heissen Sommertag im kühlenden Gebüsch des Gartens verbringt und bereit ist, nach Hause zu kommen. Meine Welt, die am 14. Mai aus den Fugen geraten war, renkte sich an diesem Tag wieder ein. Benji war soweit genesen, dass er wieder sicher unterwegs war, Treppen überwinden konnte und schmerzfrei war. Einzig Springen sollte ihm noch verwehrt bleiben, aber es bleibt ihm ja noch Zeit dazu!
Bevor wir Benji jedoch wieder nach Hause holten, errichteten wir wiederum den niedrigen Zaun, der damals den blinden Babas daran gehindert hatte, den sicheren Garten zu verlassen. Um den Garten noch sicherer zu machen, werden wir in den nächsten Tagen eine Gartenbaufirma damit beauftragen, den Eingangsbereich zu unserem Haus mitsamt der Bepflanzung neu zu gestalten und mit einem professionellen und ansehnlichen Zaunsystem zu umfrieden. Das wird hoffentlich helfen, weitere Unfälle zu verhindern, zumal auch schon einmal ein frei laufender Hund unsere Pina bis in den Garten gejagt und sich das kleine, aber flinke Kätzchen dabei eine Zehenkralle ausgerissen hatte.
Getreu dem Motto «adopt don’t shop» unterstützen wir von je her die Adoption von Tieren aus Tierheimen. Dass hier sehr engagierte Menschen am Werk sind, die sich für das Tierwohl einsetzen, war uns längst bekannt. Auch dass in unzähligen Shelter und Heimen Tiere auf einen Platz warten, an dem sie einfach in Geborgenheit ihren Lebensabend verbringen dürfen, war für uns nicht nichts Neues. Jungtiere und «Modeerscheinungen» aus Werbung und Social Media haben es einfacher einen Platz zu bekommen. Schwieriger wird es, wenn die Tiere älter, krank, traumatisiert oder einfach nicht mehr Willkommen sind. Wer soll sich da noch um all die unerwünschten Tiere kümmern und wäre es nicht einfacher, diese einfach mit einer Euthanasie aus der Welt zu schaffen? Zum Glück gibt es Menschen, die sich diesen besonderen Seelen angenommen haben. Jeanette Stegmann und Andi Omlin haben ihr Eigenheim in eine Oase für genau diese Tiere umgewandelt und kümmern sich mit bedingungsloser Liebe um all die gestrandeten Schicksale, die kaum mehr eine Chance auf eine Vermittlung haben. Es ist auch ihr Projekt, dass schliesslich Benji und uns einen Ausweg aufgezeigt hat, als wir nicht mehr weiterwussten. Wer sich für ein Tier entscheidet, muss sich auch der Verantwortung bewusst sein. Tiere haben Bedürfnisse und einen Charakter, nicht alles ist vorhersehbar und manchmal müssen Entscheidungen getroffen werden. Wir sind der Pension Abendsonne unendlich dankbar dafür, dass sie uns bei der Entscheidung unterstützt haben!
Ein Tier ist nur Teil unseres Lebens, für das Tier hingegen sind wir sein ganzes Leben!


