März 2017:
Grüss euch, liebe Tierfreunde
Mein Name ist Saro. Hier erzähle ich euch ganz kurz das Allerneuste aus meiner zweijährigen Lebensgeschichte. Die Jugendzeit verbrachte ich in Rumänien. Als scheuer Überlebenskünstler gelang es mir gar nicht schlecht, mich in allen denkbaren Lebenssituationen durchzukämpfen. So entwickelte ich mich schrittweise zu einem „rumänischen Naturbursch“! 
Ein neuer Lebensabschnitt begann im April 2016 in der Schweiz. In der PS habe ich verständnisvolle Pflegeeltern und darf mein Dasein ebenso mit 2 Büsi teilen. Im Mai 2016 erscheint ein liebenswürdiges Ehepaar und ich spüre sofort, dass ab hier eine grundlegende Veränderung für mich stattfinden wird. Wir gefallen uns im ersten Augenblick.  Mit einem herzlichen Hände- & Pfotendruck wird das weitere Schicksal besiegelt.
Also holen mich meine „funkelnagelneuen Eltern“ am 14. Mai ab. Etwas beunruhigend ist die Fahrt ins Ungewisse schon, denn ich weiss nicht, wo die neuerliche Reise enden soll. Im Auto verhalte ich mich ganz still, denn ich darf teilweise dicht an Mamis Schoss liegen – und das gefällt mir natürlich ausserordentlich gut. Doch trotzdem klappert mein Herz vor lauter Aufregung. Nur weiss ich nicht genau, ob esfür meine Eltern hörbar ist. Gelegentlich werde ich von Mami ganz nett und beruhigend gestreichelt. Was dringt da plötzlich so Skurriles an Tönen, vom Radio her, an meine Ohrmuscheln? Da höre ich zum Glück Papis Stimme: „Das ist Folklore-Musik!“ So werde ich um eine Kenntnis reicher – wohl eine musische Spezialität seinerseits. Übrigens nennen sich diese Töne im Volksmund „Hudigäggeler“. Sehen wir später mal weiter, ob ich diesem Musikstil frönen mag… 
Zu Hause darf ich in mein zukünftiges „Heimetli“ einziehen und sofort meine männliche Duftnote auf dem heimischen „Wieseli“ hinterlassen.  Der anschliessende gemeinsame Spaziergang ist für mich total irritierend, denn ich finde mich beim besten Willen noch gar nicht am neuen Ort zurecht.  Mein neues Bettlager wird mir im farbenfreudigen Design vor der Nase zurechtgelegt. Geschmack haben meine Eltern, das muss ich dankbar und zufrieden bellen. Das „Hundezimmerli“ erfreut mich. Am nächsten Tag erwartet mich eine neue Überraschung: Auf der Terrasse präsentiert sich ein feudales, artgerechtes Hüttli vor meiner Hundeschnauze. Das ist meine Privatresidenz, hier drin darf ich inskünftig hausen. Wohlgemerkt, das hat Papi speziell für mich gebastelt!  So mache ich mich allmählich daran, wieder mal Neuland auszukundschaften. Einige Nachbarn begrüssen mich zuerst freundlich, andere knuddeln mich sofort aus purer Sympathie. Aber auch Ablehnung ist von den Menschen zu spüren, das ist mir beileibe gar nicht so fremd.  In der ersten Woche in meinem neuen Daheim habe ich zweimal auf den Büroboden gepinkelt. WAU – das hat Mami natürlich gleich an meinem Verhalten bemerkt. Da habe ich wohl gehörig Mist gebaut. Wie kann ich das wohl wieder gut machen? Ich ducke mich in Demut mit eingezogener Rute und hängenden Ohren. Sie hat mich nie gerügt und stillschweigend den bekleckerten Boden aufgewischt. ABER ihre Augen hättet ihr sehen sollen. Irgendwie ist sie doch nicht ganz zufrieden mit mir gewesen, auch wenn ich doch nichts dafür kann! Wenn mein Dickschädel es mal nicht zugeben will zu parieren, dann platziere ich alle Viere breit und stelle mich auf stur. ODER meine Hängeohren dienen als Beweis, dass ich (fast) nichts höre – eine gute Entschuldigung. So stelle ich mich kontra! Ich weiss unterdessen, dass meine Mami mich nicht mit ihren blossen Händen anfassen will. Meine Genugtuung? Denkste, Saro!   Sie holt die „gelbe Leine“ und ich bin gefügig, denn das ist Mamis Waffe, ohne mir Nötigung anzutun. Diese Leine bedeutet seit dem 14.Mai, dass ich meine Freiheit auch mal einschränken sollte. Wenn ich mich frei in der Wohnung bewegen darf, so liegt sie „auf Reserve“ – ein stiller Kontrakt auf Gegenseitigkeit.  Was mein Fressen anbelangt, kann ich mich in dieser Beziehung gar nicht beklagen, denn schon beim Hinsehen klopft das Herz in meiner Mannsbrust höher, um dann die Leckereien genüsslich zu verspeisen.  SENSATION!  Am Samstag, 20. August feiere ich meinen 2.Geburtstag!   EREIGNIS!  Am 21. August wird vom Verein „Hilf dem Tier“ das Sommerfest in Oberhasli durchgeführt. Im eingezäunten Hundegehege habe ich im Freilauf den Plausch, die Kollegen zu beschnüffeln und mit ihnen zusammen im beschwingten Tempo hintereinander kreuz und quer auf Wiesengrund spielerisch herumzutollen. Folglich werde ich müde und geniesse nun das Ausruhen auf der kühl-schattigen Rasenfläche bei meinen Eltern. Dann erlebe ich in überraschender Weise, wie lieb die reichlichen Menschenhände sind, die mich gefühlvoll liebkosen und mich „Mannsbild“ sogar als „Schönheit“ bezeichnen. Das attraktive und waldreiche Spaziergebiet geniessen wir alle drei in vollen Zügen. Gegen Abend, nach der Geselligkeit, machen wir uns frohgelaunt auf die Heimreise. Für mich wartet daheim noch eine leckere Mahlzeit und zum Dessert Kauknochen gefüllt mit Pansenfüllung. SCHMATZ!  
Liebe Tierfreunde, jetzt habt ihr mich kennenlernen dürfen und bei dieser Gelegenheit einiges über mich erfahren. Nun bin ich des Erzählens müde geworden und so steht nur eines an: FAULENZEN-WAU!       Einstweilig verabschiede ich mich mit einem lieben Pfotendruck, nicht ohne meinem Mami und Papi ganz herzlich für ihre Nestwärme zu danken.
 „EUER SARO“