E-Lias schleicht sich ins Herz

November 22, 2016
Liebe Tierfreunde, ich muss etwas weiter ausholen, damit man versteht, wieso die Geschichte mit Lias (ehemals Elias), unserem neuen Hund von Hilf dem Tier, so besonders ist.
Letztes Jahr im Herbst wurde die Diagnose Tumor in der Leber bei unser Hündin Lara gefällt. Nein, kann nicht operativ entfernt werden, hiess es, da er ganze 7cm gross war und weitere Kleine auch noch vorhanden waren.
In der Tierklinik haben sie uns schon mal darauf vorbereitet, dass wir nur noch bis Dezember 2015 und mit etwas Glück bis März 2016 Zeit mit ihr haben. Wir haben eine anstrengende Zeit mit Lara hinter uns, mit vielen Nächten, wo man wegen ihrer Erkrankung 2-4 Mal aufgestanden ist. Aber tagsüber hatten wir richtig viel Lebensqualität und lange gemeinsame Spaziergänge. 
Seit Juli hatte ich als Frühpensionierte viel Zeit für Lara und wir haben jeden Tag ganz bewusst genossen und ich konnte mich voll auf sie einstellen.
Am 22. September, genau zwei Tage vor meiner Rückreise aus Norwegen, ist Lara zusammengebrochen, weil der Tumor aufgeplatzt ist und sich der ganze Bauchraum mit Blut gefüllt hatte. Unsere liebe Nachbarin, selber Tierfreundin, hat meinen Mann und Lara auf dem letzten schweren Weg begleitet. Gut hatte ich die Zeit vorher so intensiv mit ihr verbracht, denn es bricht einem fast das Herz, wenn man seiner treuen Begleiterin auf vier Pfoten nach 11 gemeinsamen Jahren in diesem Moment nicht zur Seite stehen kann.
Wir haben beschlossen, dass wir unsere „Lara-Spaziergänge“ jeweils am Morgen nach dem Frühstück weiterhin pflegen. Schnell wurde klar, dass der ganze Tagesablauf einfach nicht mehr stimmte für uns. Wir waren es gewohnt, 2-3 Stunden täglich in der Natur unterwegs zu sein. Nach dem Weekend mit zwei Ferienfellnasen, wo wir gerade wieder aufgeblüht sind, habe ich beschlossen, mich nach einer armen Seele umzuschauen, die ein Zuhause sucht.
Irgendwann bin ich dann auf Elias gestossen und habe beschlossen ihn auf seiner Pflegestelle zu besuchen…nein, ich wollte keinen schwarzen Hund und auch keinen Rüden…der erste Besuch war so stürmisch, dass ich unsicher wurde, ob ich dem noch gewachsen bin. Ich habe ein paar Tage verstreichen lassen, mich auch nach andern Hunden umgeschaut, aber irgendwie ist er mir nicht mehr aus dem Sinn gegangen und er hatte so viele Pluspunkte, dass ich mich erneut um ihn bemüht habe. Viele Male bin ich dann die 40 Minuten Strecke gefahren, um mit ihm spazieren zu gehen. Kurz mal nach Hause holen, meinem Mann und den Katzen vorstellen….alles hat er mit Bravour gemacht. Dann ging es plötzlich rasch, denn ich wollte mir diesen tollen Hund nicht entgehen lassen!
Im Oktober wurde Lias samt seiner Hundehütte (auch im skandinavischen Stil ☺) zu uns gebracht und schon am ersten Abend, konnte ich ihn ohne Leine unter der Katzenbande (8 Katzen!) laufen lassen. Inzwischen sind mehrere Monate vergangen und er hat sich so super eingelebt! Er hat bereits neue Kommandos erlernt, ist jetzt ganz stubenrein (am Anfang war Balkon und Keller für ihn wie „draussen“) hört aufs Wort, wenn er mal zu wild ist mit den Katzen, die doch etwas fragiler sind als er, ist nicht mehr so schreckhaft und hat sich total der Familie angeschlossen, sprich, er will nicht mehr lange draussen im Garten sein ohne uns, dann lieber mal zwischendurch auf dem Balkon.
Fazit: er hat sich total in unser Herz eingeschlichen, der liebe Hundebub, und es fühlt sich an, als wäre er schon viel länger bei uns. Viele Leute waren geschockt, dass wir nach so kurzer Zeit wieder einen „Neuen“ aufgenommen haben, aber Lara hatte ein grosses Herz für Ferienhunde und sie hätte uns verstanden. Wir helfen Lias und er hat uns aus dem tiefen Loch geholt, als Lara von uns ging. Jeder Tierfreund weiss, dass kein Tier durch ein anderes zu ersetzen ist, aber es macht es einem leichter, wenn einem wieder so eine Fellnase stupst und vom Sofa holt… ☺»
Liebe Grüsse